Aktuelles - Krieger- und Soldatenverein Vaterstetten e.V.

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Aktuelles

Spendenaufruf für die Kriegsgräberfürsorge

Jedes Jahr zu Allerheiligen sammelt der Krieger- und Soldatenverein Vaterstetten am Friedhof Vaterstetten für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräber, um die sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seit über 100 Jahren kümmert. In dieser Tradition bittet der KSV auch alle Bürger der Gemeinde, die keinen Friedhofbesuch vorgesehen haben, um eine Spende in Form einer Überweisung.
„Sie unterstützen mit Ihrer Spende die anerkannte Gedenk- und Friedensarbeit des Volksbundes, der nicht zuletzt 832 Kriegsgräberstätten im Ausland, konkret in 42 Staaten mit über 2,8 Millionen Kriegstoten betreut“, erklärt der 1. Vorsitzende des KSV, Willi Reitsberger. „Auch in Deutschland hat der Volksbund 9 Pflegefriedhöfe in seiner Obhut, auf denen insgesamt rund 60.000 Kriegsteilnehmer beider Weltkriege ruhen.“ Jeder Euro diene somit einer großen verdienstvollen Aufgabe.
 
Spenden für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge werden erbeten auf das Spendenkonto des Krieger- und Soldatenvereins Vaterstetten bei der
VR Bank München Land eG
IBAN DE67 7016 6486 0140 8268 63 mit dem Vermerk Kriegsgräberspende.
(Foto: Deutsche Kriegsgraeberstätte Costermano / Italien - Fotografiert von Andrea Fritzsche)
 


Ehrenurkunden für langjährige Treue und Verdienste, überreicht vom KSV-Vorstand (v.l.n.r.): Oskar Betzl, KSV-Schriftführer; Wilhelm Reitsberger, 1. KSV-Vorstand; Manfred Bradler, 1. Kreisverbands-Vorsitzender; Reinhold Resch; Anton Schmid; Johann Hackl; Josef Haas; Wolfgang Scheuren, 2. KSV-Vorstand; Georg Reitsberger, 1. Bürgermeister von Vaterstetten; Günther Ebner, KSV-Kassier; Martin Kugelmann; Diakon Helmut Wetzel.

Jahreshauptversammlung 2020
Aufruf zum aktiven Eintreten für den Frieden
Ein umfangreicher Tätigkeitsbericht und eine bunte digitale Foto-Präsentation des KSV-Vorstands sowie mahnende Worte des 1. Kreisvorsitzenden Manfred Bradler, vor allem die nachwachsende Generation zu sensibilisieren, gegen Krieg und Kriegshetze und für den Frieden einzutreten, standen im Mittelpunkt der diesjährigen gut besuchten Jahreshauptversammlung. Außerdem gab es zahlreiche Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins Vaterstetten.
Bradler, der dem Kreisverband der Krieger- und Soldatenvereine im Landkreis Ebersberg vorsteht, betonte mit allgemeiner Zustimmung der Anwesenden, "dass die Veteranenvereine keine ewig Gestrigen sind", sondern aktive Mahner zum Frieden. Er dankte dem Vaterstettener Traditionsverein für den jüngsten Beitrag zur Kriegsgräber-Sammlung in Höhe von 1566 Euro. Insgesamt wurden im Landkreis 2019 54.850 Euro für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingesammelt, über 8000 Euro mehr als im Jahr davor.

Bürgermeister Georg Reitsberger dankte ebenfalls dem Verein für seine rührige Tätigkeit und erinnerte an die Gründungsphase des Vereins in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts, als man sich trotz schwieriger Zeiten zusammengefunden und sich für eine bessere Zukunft eingesetzt habe. Dies gelte nach wie vor, erst recht für die Gegenwart.

Der 1. Vorstand des Krieger- und Soldatenvereins, Wilhelm Reitsberger, unterstrich in seinem Rechenschaftsbericht die langjährige Treue der Mitglieder zu ihrem Verein. Sie beträgt im Durchschnitt 21,74 Jahre. Ein Vereinsmitglied ist sogar 67 Jahre mit dabei. Der Altersdurchschnitt des KSV liegt bei 60,99 Jahren – das älteste Vereinsmitglied ist 92, das jüngste ist 25 Jahre alt. Insgesamt zählt der Verein 124 Mitglieder – 119 männlich, 5 weiblich. 65 Vereinsmitglieder sind bzw. waren bei der Bundeswehr aktiv.
7 Vereinsmitglieder wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung für ihre 20jährige Mitgliedschaft geehrt: Sebastian Auer, Erich Drescher, Edmund Gray, Martin Kugelmann, Anton Schmid, Heinz Schmidt und Georg Wallner. 4 Vereinsmitglieder erhielten eine Ehren-Urkunde mit Silbernadel für 25 Jahre Mitgliedschaft: Josef Haas, Franz Hackl, Johann Hackl und Reinhold Resch.

Vereinsmitglied und Diakon Helmut Wetzel erfuhr eine besondere Würdigung. Ihm wurde eine Ehrenurkunde für 40 Jahre treuer Dienst als Kirchenprediger an den Gedenkfeiern überreicht. Besondere Anerkennung für seine langjährige Arbeit für den Verein fand der ehemalige 2. Vorstand des KSV, Rolf Pfaff: Er wurde als Dank für seine Verdienste zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.


Bundeswehr vergibt Veteranenabzeichen
Seit dem Tag der Bundeswehr 2019 gibt es für aktive und ehemalige Soldaten der Bundeswehr das neu geschaffene Veteranenabzeichen. Es soll ein Zeichen der Verbundenheit und Identifikation mit der Bundewehr sein sowie den aktiven und geleisteten Dienst zum Wohl der Gesellschaft symbolisieren. Das Abzeichen ist kein militärisches Ehrenzeichen und darf daher ausschließlich an der Zivilkleidung getragen werden. Es verleiht den Veteranen mehr Sichtbarkeit in der Gesellschaft.
Veteranin oder Veteran ist laut dem seinerzeitigen Tagesbefehl, "wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist, also den Dienstgrad nicht verloren hat". Sie haben das Recht, das neue Veteranenabzeichen zu tragen. Es wird im Übrigen nicht automatisch zugestellt, sondern muss beantragt werden.
Aktive Soldaten wenden sich an ihren Disziplinarvorgesetzten oder Kompaniefeldwebel. Ehemalige Soldaten und Reservisten können sich an die Abteilung VI des Bundesamtes für das Personalmangement der Bundeswehr wenden. Auf dessen Internetseite wird das
bereitgestellt. Ehemalige senden den Antrag an folgende Anschrift:

BAPersBW
Abteilung VI.1.1
Veteranenabzeichen
Luisenstr. 109
53721 Siegburg


Auch weitere Fragen können an diese E-Mail-Adresse gerichtet werden.

Den Antragstellern wird das Abzeichen auf dem Postweg zugestellt. Aufgrund der möglichen großen Zahl der zu verteilenden Abzeichen wird die Verteilung einige Zeit in Anspruch nehmen.






Unsere Beteiligung am Straßenfest 2019 der Gemeinde Vaterstetten
Der Krieger- und Soldatenverein Vaterstetten hat sich am diesjährigen Straßenfest der Gemeinde mit einem Info-Stand beteiligt und den Bürgern und Neubürgern einen populären Einblick in das Vereinsleben gegeben.
Ein aktuelles Video informierte über die Höhepunkte der Vereinsgeschichte. Besonderer Blickpunkt war die Salutkanone, über die (und natürlich auch über den KSV) vor allem unser Kamerad und Kanonier Korbinian Reitsberger bereitwillig Auskunft gab. Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge war vom KSV eingeladen, sich mit einem Präsentationstisch sowie einer Vermissten- und Kriegsgräber-Datenbank dem Publikum vorzustellen. Interessierte Bürger konnten so kostenlos Auskunft über den Verbleib der Toten und Vermissten beider Weltkriege, insbesondere vermisster Angehöriger erfahren.
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Verabschiedung und Priesterjubiläum von Pfarrer Thomas Kratochvil
Im Rahmen des Patroziniums der Pfarrkirche "Zum Kostbaren Blut Christi" Vaterstetten fand am Sonntag, 30. Juni 2019, der Abschiedsgottesdienst von und für Pfarrer Thomas Kratochvil statt, der nach 16 Jahren erfolgreicher seelsorgerischer Tätigkeit im Pfarrverband Vaterstetten in den Pfarrverband Taufkirchen wechselt. Am gleichen Tag feierte Pfarrer Kratochvil auch sein 25jähriges Priesterjubiläum.
Die Messfeier im voll besetzten Gotteshaus, an dem auch zahlreiche Ehrengäste teilnahmen, wurde musikalisch gestaltet von verschiedenen Chören aus dem Pfarrverband. Der Krieger- und Soldatenverein Vaterstetten nahm mit einer Fahnenabordnung und mit Vereinsmitgliedern ebenfalls am Festgottesdienst teil. Es gab zahlreiche Ehrungen und Dankesworte für den scheidenden Pfarrer.
Auch beim anschließenden Pfarrfest bei hochsommerlichen Temperaturen auf dem Kirchvorplatz.

In seiner bemerkenswerten Festpredigt ging Pfarrer Kratochvil u.a. auch auf die Rolle der Kirche in der Zukunft ein. Er stellte folgende nachdenkenswerte Fragen an das christliche Publikum:

1. Soll die Kirche in Zukunft weiter Priester zentriert oder mehr Christus zentriert sein?
2. Soll die Kirche in Zukunft welt- und gesellschaftsoffen sein oder begnügen wir uns mit einem immer kleiner werdenen "Heiligen Rest"? Wollen wir als Kirche offen in unsere Gesellschaft hinein wirken - ohne Angst - oder ziehen wir uns gefühlt in die eigenen vier Wände zurück?
3. Wird die Kirche in Zukunft in den verschiedenen Ortsteilen präsent bleiben oder dreht sich in Zukunft alles nur noch um den Kirchenturm der Hauptkirche? Kirche: = nicht nur der Priester! Es geht um neue Formen von christlichen Gemeinschaften vor Ort.
4. Kirche der Zukunft muss mehr Charismen fördern als Aufgaben verteilen: Gott ist gegenwärtig im Leben der Menschen - d.h. auch er geht mit jedem Einzelnen einen Weg.

Die neue (und alte) Vorstandschaft des Krieger- und Soldatenvereins Vaterstetten (v.l.n.r): Oskar Betzl, Schriftführer, der bisherige 2. Vorsitzende Rolf Pfaff, Wilhelm Reitsberger, 1. Vorsitzender, der neue 2. Vorsitzende Wolfgang Scheuren, Günther Ebner, Kassier, und Georg Reitsberger, 1. Bürgermeister von Vaterstetten und Wahlleiter.

Jahreshauptversammlung 2019
Neuwahlen und ein Wechsel im Vorstand 2019
Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Krieger- und Soldatenvereins Vaterstetten e.V. stand ganz im Zeichen der Neuwahl der Vorstandschaft. Unter der Wahlleitung des 1. Bürgermeisters Georg Reitsberger wurden von der gut besuchten Versammlung jeweils einstimmig – bei Stimmenthaltung der jeweiligen Kandidaten – wiedergewählt:
 
Wilhelm Reitsberger, 1. Vorsitzender, Oskar Betzl, Schriftführer, und Günther Ebner, Kassier. Rolf Pfaff, seit 2008 2. Vorsitzender, stand wegen privater Zukunftspläne nicht mehr zur Wiederwahl. Ihm verdankt der Verein nicht nur die unterstützende Arbeit als Stellvertreter des 1. Vorsitzenden, sondern auch die Organisation von Veranstaltungen wie z.B. die 90-Jahr-Feier oder die Vereinsfahrten. Für ihn wählte die Versammlung den Vaterstettener Wolfgang Scheuren ebenfalls einstimmig zum 2. Vorsitzenden.
Mit gleichem einstimmigem Votum wurden per Blockwahl die Beisitzer Peter Bamberger, Thomas Estermann und Korbinian Reitsberger wiedergewählt. Ebenso die Revisoren Max Klauser und Martin Svetlik. Beide hatten sich zuvor bei sehr gut bewertetem Kassenbericht für die Entlastung des Vorstands ausgesprochen. Auch die Fahnenträger und die Kanoniere bleiben die gleichen.

Der aktuelle Mitgliederstand (20.1.2019):
Vorstandsvorsitzender Wilhelm Reitsberger teilte im Rahmen des Tätigkeitsberichts mit, dass sich der Mitgliederstand des Traditionsvereins momentan bei 121 bewegt, davon sind 116 männlich, 5 weiblich bzw. 2 ehemalige Kriegsteilnehmer, 63 Bundeswehr-Angehörige oder –Reservisten sowie 56 fördernde Mitglieder. Der Altersdurchschnitt liegt bei 60,9 Jahren, die Altersspanne reicht von 25 bis 92 Jahren und die durchschnittliche Vereinszugehörigkeit beträgt 21,7 Jahre.

Auch für die jüngere Generation attraktiv sein
Neben der traditionellen Ehrung langjähriger Mitglieder war ein Höhepunkt der Veranstaltung die Premiere des neuen Internet-Auftritts des Vereins: Unter der URL www.ksv-vaterstetten.de kann sich ab sofort jedes Mitglied und jeder Interessent über aktuelle Informationen vom und zum Verein sowie über ein breites Archiv – mit Fotos und der Vereinschronik – ein digitales Bild machen.
 
Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger lobte in seinem Grußwort die vorbildliche Arbeit des KSV wie etwa dessen Beitrag zur Völkerverständigung, die gerade bei der kommenden Europawahl besonders gefragt sei. Reitsberger an die Mitgliederversammlung: „Auf ein weiteres gutes Jahr! Bleibt so leistungsfähig wie bisher und sorgt mit eurer Tätigkeit auch dafür, für die jüngere Generation attraktiv zu sein. Das ist mir ein großes Anliegen.“ Im Auftrag des Kreisverbandes der Soldaten- und Kriegervereine des Landkreises Ebersberg überbrachte Rudolf Rothhaupt von der Krieger- und Soldaten-kameradschaft Kirchseeon Grüße und bedankte sich für die Teilnahme des KSV Vaterstetten an der alljährlichen Sammlung der Kriegsgräberfürsorge, die im gesamten Landkreis eine Summe von 47.000 Euro ergeben hat, der Beitrag aus Vaterstetten lag bei über 1.900 Euro.

Ansprache von Vorstand Oskar Betzl anlässlich der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal:
Volkstrauertag 2018
 
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kameraden,
 
im Namen des Krieger- und  Soldatenvereins Vaterstetten darf ich sie zu dieser  Gedenkfeier am Vorabend des Volkstrauertages hier am Kriegerdenkmal begrüßen. Besonders begrüße ich die Vertreter der Kirchen (Herrn Pfarrer Opitz, Pfarrer Sedlmayr, Herrn Pfarrer Kratochvil, Pfarrer Brennecke, Kaplan Rohan Lobo und Herrn Diakon Wetzel); als Vertreter der Gemeinde (Herrn 1. Bürgermeister Georg Reitsberger und die Bürgermeister Martin Wagner und Günther Lenz) sowie die weiteren Mitglieder des Gemeinderats; ferner die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, den Vdk und die Soldaten der Bundeswehr, die die Ehrenwache stellen.
 
Dieses Jahr 2018 steht für zahlreiche runde Gedenktage, insbesondere der Monat November. Ein herausragendes und die Geschichte prägendes Ereignis war das Ende des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren am 11. November 1918. Dieser Krieg war Anlass für die Einführung des Volkstrauertages im Jahr 1922 als Gedenktag für die Kriegstoten. Für uns ist der Volkstrauertag heute ein Tag der nationalen Trauer.  Der Erste Weltkrieg begann im August 1914 und sollte nach den Plänen des deutschen Generalstabs einen zügigen Verlauf nehmen. An Weihnachten sind wir wieder zu Hause, so die Überzeugung vieler Soldaten bei ihrer Verabschiedung in der Heimat. Doch der Plan eines schnellen Sieges war gescheitert. Was folgte, war ein über vier Jahre dauernder Krieg.
 
Ein vom Krieg gezeichnetes Land
Da eine solch lange Kriegszeit nicht geplant war, bestand auch keine ausreichende Vorsorge für die Bevölkerung. Die Folge war ein vom Krieg gezeichnetes Land mit einer ausgemergelten Bevölkerung. Der Hunger war ein steter Begleiter. Die Seeblockade der Alliierten hatte im „Steckrübenwinter“ 1916/17 eine schwere Hungersnot im Reich verursacht. Der Erste Weltkrieg war ein Krieg, wie er noch nie zuvor geführt worden war. Es war der erste industriell geführte Krieg. Aus der Luft bombardierten erstmals Flugzeuge gegnerische Städte im Hinterland, unter Wasser torpedierten U-Boote rücksichtslos Handelsschiffe. Zu Lande forderten neue Waffen einen unvorstellbaren Blutzoll: Maschinengewehre, Giftgas, Panzer und eine Artillerie, deren Feuerwalzen Mal um Mal die Kampfzone umpflügten.
Die Opferzahlen erreichten unvorstellbare Dimensionen: So kostete z. B. die Somme-Offensive die Briten 8000 Mann in der ersten halben Stunde, 19.000 am ersten Tag. Die gesamte Schlacht forderte auf allen Seiten 1,2 Millionen Tote, Vermisste und Verwundete. Gegen die blutige Abnutzungsstrategie der Generäle regte sich auf französischer wie auch auf deutscher Seite erst spät ab 1917 Widerstand. Die Rädelsführer dieser Meutereien wurden zur Abschreckung standrechtlich erschossen; man erreichte dadurch zunächst wieder Ruhe. Es waren aber Vorboten des Kieler Matrosenaufstandes, der dann im November 1918 das Ende des Kaiserreichs einläutete.
 
Um die Versorgungswege wieder zu öffnen, hatte die Oberste Heeresleitung den im Mai 1915 eingestellten uneingeschränkten U-Boot-Krieg wieder aufgenommen – und damit die Kriegserklärung der USA provoziert. Der neuen Allianz hatte das ausgeblutete Deutschland nichts entgegenzusetzen. Als letzte Karte – bevor die US-Truppen aufmarschierten – blieb der Obersten Heeresleitung nur, schnellstens mit einer neuen Offensive im Westen einen militärischen Sieg zu erzwingen. Dies scheiterte wie schon 1914 ein paar Dutzend Kilometer vor Paris. Am 12. September 1918 geschah das, was verhindert werden sollte. Die Amerikaner griffen mit voller Macht ein. Südlich von Verdun trat zum ersten Mal eine komplette, bestens ausgerüstete amerikanische Armee unter General Pershing zum Angriff gegen die deutschen Linien an. Die Auflösung des deutschen Heeres binnen Wochen und der Zusammenbruch, ja die Besetzung des Reiches durch die Alliierten waren nun ohne schnellen Waffenstillstand unausweichlich.
 
Die Waffenstillstandsverhandlungen
Zu Waffenstillstandsverhandlungen erreichte am 8. November 1918 die deutsche Delegation unter dem Staatssekretär Matthias Erzberger den Verhandlungsort in Frankreich, einen Eisenbahnwaggon in einem Waldstück der Gemeinde Compiègne. Erzberger wollte die unerwartet harten Bedingungen, die einer Kapitulation gleichkamen,  nicht akzeptieren, doch die Delegation der Entente-Mächte ließ Verhandlungen nicht zu. Nach Rücksprache mit Berlin drängte ihn vor allem Hindenburg zu unterschrieben. Und so beendete Erzberger mit seiner Unterschrift nicht nur den Krieg, er unterschrieb sein eigenes Todesurteil: Am 26. August 1921 wurde er von rechtsextremen Fanatikern auf offener Straße erschossen.
Maßgebliche Punkte dieses Waffenstillstandsvertrages waren der komplette deutsche Rückzug aus den besetzten Gebieten Belgiens, Frankreichs und  Luxemburgs sowie dem Reichsland Elsass-Lothringen innerhalb von 15 Tagen und die Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch die Alliierten, die Annullierung des Friedensschlusses von Brest-Litowsk mit der Sowjetunion, die Übergabe schwerer Waffen, Flugzeuge und Kriegsschiffe, die Ablieferung von 5.000 Lokomotiven und 150.000 Eisenbahnwaggons.
 
Das formale Ende des Ersten Weltkriegs
Formal wurde der Erste Weltkrieg mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles am 28. Juni 1919 beendet. Dieser Vertrag belastete Deutschland zusätzlich insbesondere mit Gebietsabtretungen und der Auferlegung der Kriegsschuld als Grundlage für Reparationsforderungen. Die Friedensbedingungen wurden in Deutschland als extrem hart empfunden. Für die Weimarer Republik war der Versailler Vertrag eine dauerhafte Belastung. Manche Historiker sehen in dem Vertrag eine wichtige Ursache für den Aufstieg des Nationalsozialismus und den dann folgenden Zweiten Weltkrieg.     
Die Stimmung in Europa unter den europäischen Völkern war nach dem Ersten Weltkrieg nicht gerade auf Verständigung ausgerichtet: die Franzosen fragten sich, sind die Deutschen genug bestraft; die Engländer rätselten darüber, weshalb sich in ihrem Weltreich Auflösungstendenzen zeigten, obwohl sie den Krieg gewonnen hatten; in Deutschland dachten vor allem rechtsextreme Kreise darüber nach, ob es eines neuen Krieges bedürfe, um alles rückgängig zu machen oder wie sie es nannten, die Schmach von Versailles zu tilgen.  
 
Die Versöhnung unter den Völkern
Anders nach dem Zweiten Weltkrieg. Verantwortungsbewusste Politiker haben auf Versöhnung unter den Völkern gesetzt. So war es eine große Leistung, dass insbesondere eine Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich möglich wurde. Für über 70 Jahre Frieden in unserem Land müssen wir dankbar sein.
Die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft verlangen von uns, dass wir uns für den Erhalt des Friedens bzw. wo Krieg herrscht, für die Schaffung des Friedens einsetzen. In diesem Sinne wollen wir ihrer nun gedenken.

Fahnenabordnungen zur Totenehrung senkt die Fahnen!

Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen starben oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Mit 14 Gefallenen des Ersten Weltkriegs hat auch das damals kleine Dorf Vaterstetten mit seinen 180 Einwohnern einen hohen Blutzoll entrichtet. Indem nun anlässlich des Kriegsendes vor 100 Jahren ihre Namen verlesen werden, in der Reihenfolge wie sie hier am Kriegerdenkmal stehen, möchten wir stellvertretend für alle Gefallenen zum Ausdruck bringen, dass sie, ihr Leiden und Sterben nicht vergessen sind. Hierbei läutet jetzt die Glocke der Dorfkirche, so wie sie auch seinerzeit bei den Trauergottesdiensten für jeden Einzelnen als letzter Gruß der Heimat erklungen ist.
 
Aus unserem Ort Vaterstetten sind im 1. Weltkrieg gefallen:

1.  Zehetmaier Jakob               2.  Zehetmaier Nikodemus
3.  Brandhofer Anton               4.  Feldl Michael
5.  Felber Franz                        6.  Schlamminger Josef
7.  Gürster Wilhelm                  8.  Halleitner Anton
9.  Schaumann Jakob               10. Eggen Ludwig
11. Vilsmeier Josef                   12. Ecke Heinrich
13. Mayer Max                         14. Ehrenreich Ferdinand
 
  • Wir gedenken auch derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
  • Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrem Glauben festhielten.
  • Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderer Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
  • Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.
  • Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Haus und in der ganzen Welt.
  
Fahnenabordnungen erstellt Euch!

1. Vorsitzender
Wilhelm Reitsberger | Carl-Orff-Str. 13 | 85591 Vaterstetten
Telefon: +49 (0)8106 - 31302
Vereins-E-Mail: info@ksv-vaterstetten.de
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